Casa Döbeli - Stiftung Ferien im Baudenkmal

Casa Döbeli

, Russo TI

Die Casa Döbeli ist ein Tessiner Bürgerhaus mit charakteristischen Laubengängen und steht mitten im Bergdorf Russo im Onsernonetal. Der Name des Hauses stammt von seinem letzten Bewohner, Markus Döbeli, einem Philosophen und Aussteiger.

Verfügbarkeit

Ab (pro Woche)
1680.-
6 Personen
3 Schlafzimmer
Öffentlicher Parkplatz
erlaubt
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Der gewählte Anreisetag ist ungültig. Bitte wählen Sie einen Alternativtermin im Kalender.
La durée d’un séjour dans ce logement ne peut pas être inférieure à nuits.
Dieses Objekt kann min. Nächte gebucht werden.
La durée d’un séjour dans ce logement ne peut pas dépasser 28 nuits.
Dieses Objekt kann max. 28 Nächte gebucht werden.
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BESCHREIBUNG & GESCHICHTE

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  1. Das Cheminée-Zimmer vor der Restaurierung im Jahr 2010
  2. Wegen der engen Verkehrswege mussten die Materialien für die Restaurierung zum Teil mit dem Helikopter transportiert werden.

Die Casa Döbeli ist ein Tessiner Bürgerhaus aus dem 17./18. Jahrhundert und steht mitten im Bergdorf Russo, quer zum Hang an aussichtsreicher Lage. Der Name des Hauses stammt von seinem letzten Eigentümer und Bewohner, Markus Döbeli, einem Deutschschweizer Philosophen und Aussteiger. Das für die Täler des Lago Maggiore typische Steinhaus hat auf zwei Stockwerken je drei aneinandergereihte Zimmer, die auf der Aussenseite des Hauses über einen Laubengang miteinander verbunden sind. Schöne Einbauschränke, das Gewölbe im Treppenhaus und andere Details verleihen dem Haus eine schlichte Eleganz und einen südländischen Charakter. Eine Besonderheit ist ein Durchgang im Erdgeschoss, der als öffentlicher Weg benutzt wird.

Das historische Wohnhaus wurde der Stiftung Ferien im Baudenkmal im Jahr 2009 von der Tessiner Sektion des Schweizer Heimatschutzes im Baurecht übergeben. Ein Jahr später begannen die Restaurierungsarbeiten unter der Leitung des Architekten Werner Duppenthaler aus Mosogno. Die Arbeiten beschränkten sich auf das Notwendigste: Historische Elemente wie Einbauschränke, Wände, Türen und Steinelemente wurden erhalten und sanft restauriert. Vieles wurde nur geputzt, Wände und Decken sowie die alten Fenster und Türen wurden gestrichen. Die historischen Täferdecken wurden als Teil der Hausgeschichte belassen, wie auch einige Einbauten des ehemaligen Hauseigentümers Döbeli. Die historische Bausubstanz konnte vollständig erhalten werden.

Um einen angemessen Komfort garantieren zu können, wurden bei der Restaurierung das Bad und die Küche sowie sämtliche technischen Installationen vollständig erneuert. Um die Bausubstanz nicht zu beschädigen, wurden die neuen sanitären Anlagen in einem einzigen Block im Zentrum des Badezimmers vereint, sodass keine Veränderungen an den Wänden notwendig waren. Auf den Einbau einer Heizung wurde zugunsten der historischen Bausubstanz verzichtet. Ein Holzofen ermöglicht wie anno dazumal das Heizen der Küche und der angrenzenden Zimmer und lässt erahnen, wie es sich in den vergangenen Jahrhunderten in dem Haus lebte. Im Aussenraum wurden die Ruinenmauern gesichert und zusätzlich wurde ein Sitzplatz eingerichtet.

Die Casa Döbeli ist im Besitz der Stiftung Ferien im Baudenkmal.

Baukulturelle Besonderheiten

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  1. Das Wohnhaus, an welches die Casa Döbeli im 17. Jahrhundert angebaut wurde, war ein klassisches Steinbauhaus mit vertikaler Raumordnung. Seine Form ist heute noch an der Nordfassade des Baudenkmals abzulesen.

Das hohe und schmale Steinhaus hat auf zwei Stockwerken lange Zimmerfluchten mit je drei aneinandergereihten Räumen sowie durchgehende Laubengänge auf der Südseite. Typisch für das Onsernonetal ist die traufseitige Stellung des Hauses zum Hang, die eine maximale Ausnützung der gegen die Sonne gerichteten Hauswand durch Lauben ermöglicht. Auf den Lauben wurde ehemals das Stroh getrocknet, das für die traditionelle Strohflechterei genutzt wurde. Im Tal wird dieses alte regionaltypische Handwerk heute noch gepflegt.

Die Casa Döbeli mit den umliegenden Ruinen zeigt die typische Entwicklungsgeschichte von Tessiner Wohnhäusern. Ursprünglich waren die Häuser im südlichen Tessin aneinandergereihte Steinbauhäuser mit vertikaler Raumordnung und Aussentreppen zur Erschliessung der oberen Räume – so auch das im 15. Jahrhundert als erstes erstellte Wohnhaus des Gebäudekomplexes, zu der auch die Casa Döbeli gehörte. Die Architektur dieses ursprünglichen, mittlerweile aber verfallenen Baus lässt sich noch gut an der Ruine und den Spuren an der Nordfassade der Casa Döbeli ablesen.

Wegen der steigenden Bedürfnisse der Menschen wurden die Häuser im Lauf der Zeit häufig umgebaut oder erweitert. So wurde die Casa Döbeli im 17. Jahrhundert direkt an das ältere Gebäude aus dem 15. Jahrhundert angebaut. Die Stelle, an der die beiden Häuser miteinander verbunden waren, ist heute noch im ersten Obergeschoss des Baudenkmals als Wandnische ersichtlich. Im 18. Jahrhundert wurde der Ursprungsbau der Casa Döbeli gegen Westen erweitert.

Informationen zum ferienhaus

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  1. Grundriss Erdgeschoss
  2. Grundriss erstes Obergeschoss
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  1. Grundriss zweites Obergeschoss

Das Haus verfügt über eine in den Tälern des Lago Maggiore klassische Grundrissanordnung mit aneinandergereihten, ungefähr gleich grossen, quadratischen Räumen und bietet grosszügig Platz für sechs Personen. Im 1. Obergeschoss befinden sich das Esszimmer mit einem Cheminée, die Küche und das Wohnzimmer. Im 2. Obergeschoss wurden drei Schlafzimmer eingerichtet. In den beiden Obergeschossen sind die Zimmer innen direkt und aussen über einen Laubengang miteinander verbunden.

Das Haus ist komfortabel ausgestattet und mit hochwertigen Möbeln eingerichtet. Im Cheminée-Zimmer befinden sich einige alte Tessinerstühle und Truhen sowie eine Chaiselongue aus dem Besitz von Herrn Döbeli. Den Gästen stehen west- und nordseitig ein Sitzplatz und vor dem Haus ein Garten zur Verfügung. Dank der südlichen Ausrichtung werden das Haus und insbesondere die Laubengänge fast durchgehend besonnt.

Die Casa Döbeli ist ein historisches Haus, ein Baudenkmal. Da die alte Raumstruktur weitgehend belassen wurde, ist das Haus nicht hindernisfrei. Obwohl im Übrigen technisch zeitgemäss ausgestattet, möchten wir Sie darauf hinweisen, dass gewisse funktionelle Details wie Fenster- und Türöffner, Treppenhandläufe und Stufenhöhen nicht der gängigen Norm entsprechen und eine eventuelle Gefahrenquelle bergen können. Die dem Haus vorgelagerten Laubengänge sind mit einem Balkongeländer gesichert. Der Abstand zwischen den Balkonstäben entspricht nicht den heutigen Sicherheitsbestimmungen.


Personen: 6 (plus ein Kind bis 2 Jahre)

Schlafzimmer: 1 Doppelzimmer, 2 Zimmer mir je zwei Einzelbetten, Babybett und -stuhl auf Anfrage

Saison: April bis Oktober

Kurzferien: Ostern, Pfingsten, Auffahrt (min. 3 Nächte)

Höhe: 800 m ü. M.

Haustiere: auf Anfrage erlaubt

ÖV: Die Bushaltestelle befindet sich in 150 m Entfernung vom Haus. Neben der Kirche führt ein schmaler Fussweg und Treppen durch das Dorf hoch zur Casa Döbeli. Achtung: Das Haus selbst ist nur zu Fuss auf einem kleinen steilen Weg zu erreichen (ca. fünf Minuten von der Strasse).

Parkplatz: Der öffentliche Parkplatz ist etwa 150 m vom Haus entfernt (im Dorf an der Hauptstrasse unterhalb der Kirche). Die Parkplätze sind gratis und nicht gedeckt. Die Zufahrt zum Haus ist nicht gewährleistet. Neben der Kirche führt ein kleiner Fussweg mit Treppen durch das Dorf hoch zum Haus.

Aussenbereich: Den Gästen stehen west- und nordseitig des Hauses ein Sitzplatz in den Ruinen und südseitig ein schöner Garten zur Verfügung. Auf dem beinahe durchgehend besonnten Laubengang befinden sich ein kleiner Tisch mit zwei Stühlen und eine Sitzbank.

WLAN: vorhanden

Heizung: In der Küche steht ein neuer Schwedenofen, der in der Übergangszeit für wohlige Wärme in der Küche und den Wohnzimmern sorgt. Die Schlafzimmer sind unbeheizt. Zusätzlich sind zwei mobile Elektroöfen vorhanden. Im Bad befindet sich ein zusätzlicher Heizkörper.

Ofen / Cheminée: In der Küche befindet sich ein Schwedenofen. Holz ist vorhanden. Das Cheminée kann aus Sicherheitsgründen leider nicht eingefeuert werden.

Küche: Schraubkaffee mit Kaffeepulver, Geschirrspüler ist vorhanden.

Badezimmer: 1

Waschmaschine: nicht vorhanden

Extras: Das Haus selbst ist nur zu Fuss auf einem kleinen schmalen Weg zu erreichen (ca. fünf Minuten von der Bushhaltestelle). Bitte nehmen Sie darauf Rücksicht, dass das Wasser im Tal besonders im Sommer sehr rar ist. Die Böden des Baudenkmals bestehen aus Holz und Stein, weshalb wir gute Hausschuhe empfehlen.

Lage

Nucleo alto 34, 6662 Russo

Lage

Das Onsernonetal ist eines der schönsten und wildesten Täler des Tessins. Es wird vom Fluss Isorno durchflosssen und erstreckt sich von Intragna bis zu den Thermal-Quellen von Craveggia in Italien. Bei Russo mündet das Seitental Valle di Vergeletto ein. Die Dörfer liegen hoch oben am Südhang mit steilen Gässchen und den typischen Tessiner Steinhäusern mit Holz-Terrassen und kleinen Gärten. Durch ihre einmalige Lage werden die Ortschaften auch im Winter ausgesprochen lange besonnt. Im milden Klima wachsen bis zu einer Höhe von ca. 900 m ü. M. Palmen, Reben, Mimosen, Feigenkakteen und natürlich Edelkastanien.

Geschichte

Erstmals urkundlich erwähnt wir das Osernonetal im 12. Jahrhundert. Die Bewohner des Tals waren einfache Bauern. Durch seine Nähe zur italienischen Grenze war das Tal auch als Schmugglergebiet bekannt. Russo selbst war ehemals ein Zentrum für Strohflechterei. Die dort produzierten Körbe, Hüte und Taschen wurden ab dem 16. Jahrhundert bis nach Norditalien verkauft. Heute lebt das alte Handwerk in kleinen Manufakturen wieder auf. Kurz nach der Jahrhundertwende wurde das Tal von bekannten Dichtern und Denkern entdeckt: Kurt Tucholsky, Elias Canetti, Hans Arp, Max Bill oder Max Frisch, um nur einige zu nennen. In den 60er-Jahren zog das verlassene und abgeschiedenen Tal vermehrt Aussteiger und Hippies an.

Ausflüge

Das Osernonetal bietet sich hervorragend für Tagesausflüge und Wanderungen an. Zwischen dem Centovalli und dem Onsernonetal verläuft einer der schönsten ehemaligen Maultierpfade des Kantons. Der Weg (auch Via delle Vose genannt) verbindet die Ortschaften Intragna und Loco (das Nachbardorf von Russo) und führt durch eine herrliche Natur. Wir empfehlen einen Besuch in der hübschen historischen Mühle des Regionalmuseums in Loco, wo heute noch die Farina Bóna, das in der Region bekannte Maismehl, hergestellt wird.

ARCHITEKTEN, HANDWERKER, EINRICHTUNG

Architektur
Werner Duppenthaler, 6611 Mosogno

Inneneinrichtung
Stiftung Ferien im Baudenkmal

Da bei der Objektübernahme durch die Stiftung in der Casa Döbeli beinahe keine Möbel mehr vorhanden waren, musste die Inneneinrichtung neu beschafft werden. Die Möbel stammen mehrheitlich von Schweizer Möbelproduzenten und Schweizer Designern. Diese haben sich grosszügigerweise bereiterklärt, der Stiftung Ferien im Baudenkmal Rabatte zu gewähren.

Wir danken an dieser Stelle allen Beteiligten ganz herzlich für die gute Zusammenarbeit!


Möblierung

Horgenglarus
Horgenglarus Möbelfabrik AG, 8750 Glarus,
www.horgenglarus.ch
Moser 1-250 Stuhl Werner Max Moser, 1931, Buche Schwarz seidenmatt; Glarus Sigma T-1560 Tisch Horgenglarus, 1944, Massivholz Buche natur, Oberfläche geölt

Rundumholz
Rundumholz GmbH, 8050 Zürich, www.rundumholz.ch
Sämtliche Betten und Bänke Massivholz Lärche

Teo Jakob Colombo AG / Lehni AG
Theo Jakob Colombo AG, 8008 Zürich, teojakob.ch; Lehni AG, 8600 Dübendorf, lehni.ch
Moser 1-250 Wandleuchte Werner Max Moser, 1931, Buche Schwarz seidenmatt; Leh / SL 16808 Stehleuchte Andreas Christen, 1958, Stahlrohr verchromt, Fuss Gusseisen, pulverbeschichtet schwarz

Dank

Wir danken allen, die uns dabei helfen, Baukultur für die kommenden Generationen zu erhalten und die Geschichten historischer Häuser erlebbar zu machen. Jeder noch so kleine Baustein hilft, ein Bauwerk zu erhalten.

Wir danken allen Spender:innen, Institutionen sowie allen Mitglieder:innen unseres Tragwerks, die uns bei der Restaurierung der Casa Döbeli mit Beiträgen unterstützt haben, aber nicht genannt werden wollen.

Besonders bedanken möchten wir uns bei den folgenden Personen, Stiftungen und Institutionen für ihre grosszügige Unterstützung:

– Schoggitaler
– Schweizer Heimatschutz
– Ernst Göhner Stiftung
– Diverse Kleinspender:innen

Unser Dank gilt weiter der Eigentümerschaft, die das Baudenkmal der Stiftung im Baurecht übergeben hat.

Erleben